Stromverbrauch optimieren: RLM oder SLP?

Veröffentlicht am
Apr 10, 2025
Lesezeit
3 min
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Stromverbrauch optimieren: RLM oder SLP?

RLM vs. SLP

Welche Art der Strommessung ist die richtige für Ihr Unternehmen?

Abkürzungen prägen die Geschäftswelt – das gilt auch für die Energiewirtschaft. Doch wenn es um Strommessung geht, machen diese Kürzel für Unternehmen einen großen Unterschied. Denn die Wahl zwischen Registrierender Lastgangmessung (RLM) und Standardlastprofil (SLP) kann sich direkt auf Ihre Energiekosten und Effizienz auswirken. Während RLM präzise Echtzeitdaten liefert, basiert SLP auf Durchschnittswerten. Doch welche Methode passt zu Ihrem Unternehmen?
Und wann ist RLM verpflichtend? 
Wir klären auf!

Registrierende Lastgangmessung (RLM): Präzise, digital und individuell

Die RLM-Messung ist verpflichtend für Unternehmen, deren Stromverbrauch über 100.000 kWh pro Jahr liegt. Doch auch Unternehmen mit niedrigerem Energiebedarf oder stark schwankendem Verbrauch können von der detaillierten Messung profitieren.

Ein RLM-Zähler misst den Stromverbrauch in kurzen Intervallen – meist alle 15 oder 60 Minuten – und speichert diese Daten automatisch. Dadurch kann exakt nachvollzogen werden, wann und wie viel Strom verbraucht wurde. Diese präzise Erfassung ermöglicht nicht nur eine genaue Abrechnung, sondern auch eine detaillierte Analyse des Verbrauchsverhaltens, z.B. durch spezialisierte Dienstleister und Software. 

Vorteile der RLM-Messung

• Transparenz: Durch die exakte Verbrauchsmessung erhalten Unternehmen einen detaillierten Überblick über ihren Strombedarf und können ineffiziente Prozesse identifizieren und beseitigen.

• Kostenoptimierung: Durch die Analyse der Verbrauchsdaten lassen sich Lastspitzen erkennen und gezielt reduzieren, was langfristig zu geringeren Energiekosten führt.

Maßgeschneiderte Tarife: Energieversorger können auf Basis der RLM-Daten individuellere Tarife und Verträge anbieten, die genau auf das Verbrauchsverhalten zugeschnitten sind.

• Energiemanagement verbessern: Unternehmen können ihre Prozesse auf Basis der Messwerte optimieren und beispielsweise Verbrauchsspitzen vermeiden, indem sie energieintensive Prozesse besser steuern.

Standardlastprofil (SLP): Einfach, pauschal und für kleinere Verbraucher

Die SLP-Methode wird bei klassischen Haushaltskunden, aber auch im Gewerbe, nämlich bei kleinen Gewerbebetrieben angewendet, deren Verbrauch regelmäßig unter 100.000 kWh pro Jahr liegt und deren Lastgang als relativ stabil gilt.

Im Gegensatz zur RLM-Messung erfolgt bei der SLP-Messung die Ablesung des Stromverbrauchs in der Regel nur einmal jährlich. Statt individueller Verbrauchswerte basiert die Abrechnung auf einer Reihe von standardisierten Lastprofilen, die typische Verbrauchsmuster von Haushalten und kleinen Gewerbebetrieben widerspiegeln.

Vorteile der SLP-Messung

Einfachheit: Da der Verbrauch anhand von Durchschnittswerten berechnet wird, ist die Abrechnung unkompliziert.

Geringer technischer Aufwand: Keine spezielle Messtechnik erforderlich, da die jährliche Ablesung ausreicht.

Keine zusätzlichen Kosten: RLM-Messsysteme sind aufwendiger und verursachen zusätzliche Kosten für die Datenübertragung und -verarbeitung, die SLP-Nutzer nicht haben.

Nachteile der SLP-Messung

Geringe Genauigkeit: Der tatsächliche Verbrauch wird nicht erfasst, sondern nur geschätzt. Das kann grundsätzlich zu Ineffizienzen, aber auch zu ungenauen und damit unpassenden Tarifen oder unerwarteten Nachzahlungen führen.

Wenig Optimierungspotenzial: Da keine genauen Verbrauchsdaten vorliegen, können Unternehmen ihren Stromverbrauch nicht gezielt steuern oder Kosten senken.

Fazit: Welche Messmethode ist die richtige?

Zunächst einmal gilt: Nicht jeder hat die Wahl. Großverbraucher kommen am RLM-Verfahren nicht vorbei. Kleinere Verbrauchen haben grundsätzlich die Wahl zwischen RLM und SLP - und das hängt vom individuellen Stromverbrauch und den betrieblichen Anforderungen ab. Dazu gehört:

Kleinere Verbraucher können (genauso wie Großverbraucher mit über 100.000 kWh Jahresverbrauch) von der präzisen Erfassung der RLM-Messung profitieren. Sie sparen Kosten, können den Verbrauch optimieren und individuellere Tarife nutzen.

Grundsätzlich kommen kleinere Unternehmen mit stabilen Verbrauchsmustern jedoch mit der einfacheren SLP-Messung aus, die unkompliziert, wenig aufwändig und kostengünstig ist.

Unsere Empfehlungen

Wer seinen Energieverbrauch besser verstehen, optimieren und langfristig Kosten senken möchte, sollte über den Wechsel zur RLM-Messung nachdenken – selbst wenn diese nicht verpflichtend ist. 

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